Dr. Stefan Hartmann
1. Vorsitzender
BVDAK e.V.
Dr. Stefan Hartmann ist Apotheker in fünfter Generation. Zuvor lernte er Bankkaufmann und sammelte bereits während des Studiums Berufserfahrung in der pharmazeutischen Industrie. Nach seiner Promotion im Jahr 1993 verbrachte er einen Forschungsaufenthalt am Medical Center der University of California, San Francisco (USA).
1996 übernahm Dr. Hartmann die großväterliche St. Vitus Apotheke und gründete im Januar 2004 die VitaPlus Apotheke als Filialapotheke. Er gilt als einer der Pioniere der Filialisierung und betreibt heute drei Apotheken. Anfang 2007 gründete er die VitaPlus AG, die für ein Netzwerk von inhabergeführten Apotheken ausgelagerte Leistungsbereiche wie Konditionsvereinbarungen und den Abschluss von Lieferverträgen mit Großhändlern und weiteren Marktteilnehmern übernimmt. Im Jahr 2023 wurde die VitaPlus AG in die VitaPlus GmbH überführt.
Im Jahr 2008 initiierte Dr. Hartmann die Gründungsversammlung des Bundesverbandes Deutscher Apothekenkooperationen e.V., dessen 1. Vorsitzender er seitdem ist. Der BVDAK e.V. setzt sich für den Erhalt und für die Weiterentwicklung der in Apothekenkooperationen organisierten inhabergeführten Apotheken ein.
2012 erfolgte die Gründung der MAVI Apotheken Institut AG, die hochkarätige Kongresse im Apotheken- und Pharmamarkt veranstaltet, und 2021 die Gründung der covitale GmbH, die bis Ende Februar 2023 ein Test- und Impfzentrum betrieben hat.
Vortrag
Bestehen in Zeiten mangelnder Wertschätzung und wirtschaftlichem Druck
„Krieg, Inflation und Klimawandel sind keine Krisen mehr und durch den Einzelnen auch nicht mehr zu bewältigen, so sehr wir uns auch anstrengen. In diesem Fall handelt es sich um Mutationen und wir müssen versuchen, uns den Gegebenheiten anzupassen – so wie es schon immer in der Evolution war“.
Das waren meine einleitenden Worte zum letztjährigen Kooperationsgipfel. Wenn ich damals gewusst hätte, wie sich das Jahr 2023 entwickeln würde, hätte ich möglicherweise andere Worte gewählt.
Glaubt man der Treuhand Hannover, wird zum Jahresende 2023 ein Drittel der Apotheken schwarze Zahlen schreiben, ein Drittel eine schwarze Null und ein Drittel rote Zahlen. Eigentlich unvorstellbar.
Hätte jemand vor 5 Jahren prophezeit, dass im Jahr 2023 ca. 250 Pflegeheime, fast 40 Krankenhausstandorte, ca. 50 ApothekerInnen insolvent sein werden, dass zudem ca. 600 Apotheken im Jahr 2023 unwiederbringlich geschlossen sein werden, dass wir einen bundesweiten Apothekenprotesttag und einen Protestmonat absolviert haben, hätte ich diese Person für verrückt erklärt. Genau das ist im Jahr 2023 passiert.
Die Apotheken in Deutschland kämpfen ums Überleben.
Die mangelnde Wertschätzung der Politik in Berlin und eine SPD mit ihrer Leitfigur Karl Lauterbach, die perfide in Kauf nimmt, dass jeder Leistungserbringer, der schließt oder insolvent geht, die gesetzliche Krankenversicherung finanziell entlastet, handelt verantwortungs- und gewissenlos. Und das, während die Steuern, die die Steuerzahler in Deutschland noch erwirtschaften, von unseren Politikern mit beiden Händen zum Fenster hinausgeworfen werden.
Anpassen allein reicht nicht mehr. Wir müssen deutlicher und viel lauter werden. Die Apothekenkooperationen werden ihre Mitgliedsapotheken wirtschaftlich begleiten und auch in Zukunft unterstützen. Wir werden zur Geschlossenheit beitragen und uns weiter engagieren. Das ist unsere Aufgabe, die wir gerne annehmen. Denn Deutschland braucht die stationäre Apotheke – dringender denn je.
Ich freue mich auf dem diesjährigen BVDAK-Kooperationsgipfel auf ein Wiedersehen mit alten Freunden, Weggefährten und Mitstreitern und wünsche allen Teilnehmern zwei spannende Tage.
Dr. Stefan Hartmann
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